PräventionF.X. Mayr im Wandel der Zeiten

Die Bedeutung der Darmgesundheit für den Gesamtorganismus wird als immer wichtiger eingeschätzt. Die F.X. Mayr-Therapie bildet eine effektive ganzheitliche Therapiemethode zur Prävention, aber auch um Gesundheitsstörungen nachhaltig zu behandeln.

Brühe, Gemüsebrühe
photosiber/stock.adobe.com

Die F.X. Mayr-Diät ist heute individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst.

von Sepp Fegerl

Inhalt

Grundlagen

Diagnostik nach F.X. Mayr

Therapie nach F.X. Mayr

F.X. Mayr-Therapie heute

Möglichkeiten und Grenzen

Ein Fall aus der Praxis

Fazit

Literatur

Grundlagen

Historie

Franz Xaver Mayr (1875–1965) wurde in Gröbming (Steiermark, Österreich) geboren. Nach dem Medizinstudium in Graz beschäftigte er sich intensiv mit der Frage, woran ein gesunder Verdauungsapparat zu erkennen ist; darüber gab es damals praktisch kein Wissen. Übrigens ist das auch jetzt noch eine der Schlüsselfragen in der aktuellen Gastroenterologie. 

In akribisch durchgeführten Studien und durch die praktische Therapie an seinen Patienten forschte er über Jahrzehnte daran, wie ein Idealzustand aussehen müsste – um sich nicht am Durchschnitt orientieren zu müssen. Darüber und über die entdeckten Zusammenhänge verfasste er mehrere Bücher:

  • 1912: „Studien über Darmträgheit, ihr Wesen, ihre Folgen, ihre radikale Behandlung“
  • 1920: „Schönheit und Verdauung“
  • 1921: „Fundamente zur Diagnostik der Verdauungskrankheiten“
  • 1949: „Wann ist unser Verdauungsapparat in Ordnung?“

In seinen Studien musste er feststellen, dass der Zustand der Idealgesundheit ein theoretischer ist, an dem man sich nichtsdestotrotz orientieren soll, obwohl in der Regel ein Zustand der Überforderung und Darmträgheit diagnostiziert werden muss. Die therapeutische Konsequenz konnte nur sein, die Nahrung an die individuell verfügbare Verdauungskraft anzupassen. Das Entscheidende ist letztendlich nicht so sehr, welche und wie viel Nahrung zugeführt wird, sondern wie diese Nahrung verdaut werden kann. 

Nach diesem Grundsatz der Schonung bei Überforderung, der ein zentrales Therapieprinzip der gesamten Heilkunde darstellt, behandelte er seine Patienten bis 1955. Er lehrte sie, sich selbst aktiv an ihrer Gesundung zu beteiligen. Die Essenz seiner Forschungsarbeiten und praktischen Erfahrung vermittelte er bereitwillig in Ärzte-Ausbildungskursen über „Diagnostik und Therapie nach F.X. Mayr“, die seither regelmäßig durchgeführt werden. Es handelt sich bei der F.X. Mayr-Medizin um eine ganzheitliche Methode, die weit hinausgeht über Darm und Verdauung.

Diagnostik nach F.X. Mayr

Diese subtile und trotzdem einfache, schnell und ohne zusätzlichen Geräte- oder Materialaufwand durchführbare Bedside-Diagnostik stellt eine ganz wesentliche Bereicherung für praktisch jeden Arzt bei der Untersuchung seiner Patienten dar. Der diagnostische Blick und die untersuchende, wissende Hand bringen uns Erkenntnisse, die zwar durch moderne Bildgebung oder Laboruntersuchungen ergänzt, aber keinesfalls durch sie ersetzt werden können!

Und nicht zu vergessen: Die in der Mayr-Methode essenziell wichtige manuelle Untersuchung wird von den Patienten sonst sehr häufig vermisst. Das durch die Untersuchung gewonnene bessere Verständnis für die Beschwerden und deren Pathophysiologie führt dazu, dass der Patient sich in seinem Leiden verstanden fühlt und Vertrauen fasst. Wenn ihm anschließend die Zusammenhänge vermittelt werden können, ist die Bereitschaft zu einer konsequenten Therapie wesentlich größer.

Körperhaltung und Bauchform

Die Diagnostik beginnt im Stehen mit der Beurteilung von Körperhaltung und Bauchform, die im Wesentlichen den Zustand des Dünndarms widerspiegelt. Daraus ergeben sich hilfreiche Informationen über Gasbildung, Gärung oder Fäulnis, zudem wird eine Enteroptose oder Entzündung angezeigt.

Tonus der Gewebe

Dabei spielt die Frage nach dem Tonus der Gewebe eine zentrale Rolle, um den Reaktionszustand und die Vitalität des individuellen Patienten im gegenwärtigen Zeitpunkt erkennen zu können. Die Tonuslehre folgt der grundlegenden physiologischen Reaktionsweise des Körpers (Adaptationssyndrom nach Selye) und ist in allen reagierenden Geweben vorzufinden, besonders in der Haut und im Darm.

  • Normotonus: Ein gesunder Darm weist einen Normotonus auf. Der Darm umschließt eng den Speisebrei, seine Mucosa kann optimal arbeiten; es sind somit die besten Voraussetzungen für eine gute Aufspaltung und Ernährung gegeben.
  • Hypertonus: Bei einer Störung entspricht die erste Reaktion einer Exzitationsphase: Der Darm wird hyperton und spastisch, empfindlich und ist in seiner Funktion durch Hyperreaktion beeinträchtigt. Dieser Zustand braucht relativ viel Energie.
  • Hypotonus: Bei längerer Reizdauer kommt es zur Ermüdung bis Erschöpfung mit Hypotonus. Auch die Reaktionen und Funktionen des Darms, somit auch die Verdauung, sind reduziert. Es kommt vermehrt zu Gärungs- oder Fäulnisprozessen, oft mit Gasbildung – die durch ihren „Nachdruck“ die bestehende Darmträgheit verschleiern kann (evtl. mit gehäuftem weichem Stuhlgang).
  • Atonie: Erfolgt auch jetzt noch keine wirkungsvolle Therapie und Erholung, kann es zur Atonie von Darmteilen kommen, mit Dystrophie und praktisch völligem Erlahmen seiner Funktionen und den entsprechenden degenerativen Beschwerden, die dann nicht mehr reversibel sind.
Wer den Bauch begreifen will, muss ihn „be-greifen“!

Dabei werden im Liegen verschiedene Maße genommen, die den Zustand des Verdauungstrakts und seine Auswirkung auf andere Organe dokumentieren und damit eine schnelle und gute Kontrolle während einer Therapie ermöglichen.

Ein paar wichtige Parameter seien hier angeführt: Es werden die Zwerchfellhöhe und der epigastrische Winkel des Rippenbogens bestimmt. Des Weiteren wird die Lage der „U-Delle“ gemessen, die das Dünndarmpaket beherbergt und dessen Funktionszustand. Auch das Kolon wird in seinem Verlauf palpiert. Häufig findet sich in der Tiefe ein Ödem der Radix mesenterii als Ausdruck stattgefundener Entzündungszustände.

Humoraldiagnostische Zeichen an Zunge, Haut usw. ergänzen die Untersuchung.

Therapie nach F.X. Mayr

Am Beginn der Therapie steht immer die Diagnose. Das Verständnis der Pathophysiologie bestimmt die Therapie, die höchst individuell durchgeführt wird. Sie berücksichtigt die momentane Vitalität genauso wie die täglichen Anforderungen an den Patienten.

4 Säulen der F. X. Mayr-Therapie
  1. Schonung: Dieses generelle und grundlegende Heilprinzip gilt für den gesamten Organismus, für das vegetative Nervensystem und natürlich auch den Verdauungsapparat.
  2. Säuberung: Unterstützung der Entgiftungsorgane Darm, Leber, Lunge, Niere; die Kur dient aber auch der seelischen Entschlackung.
  3. Schulung: Hier geht es um das Verständnis der Zusammenhänge und das Erlangen der Selbstkompetenz bezüglich Ernährung und Lebensstil, aber auch um die ärztliche Bauchbehandlung zur Anregung des Darms zu normaler Aktivität.
  4. Substitution: Bei Mangelzuständen ist ein Ausgleich sinnvoll und hilfreich. Das gilt im ganzheitlichen Sinn sowohl für orthomolekulare Substanzen wie auch für Bewegung oder Erholungspausen.
Manuelle Bauchbehandlung

Die ärztliche manuelle Bauchbehandlung ist ein zentraler Therapieteil und vermittelt gleichzeitig wertvolle Informationen zur momentanen Situation und damit zur Therapiekontrolle. Die manuelle Bauchbehandlung

  • steigert die Durchblutung im Bauch,
  • entstaut das venöse System, die Leber und die Mesenteriumswurzel,
  • tonisiert den Darm, fördert seine Selbstreinigung und die Funktion der Zottenpumpe.

Zusätzlich unterstützt sie eine vertrauensvolle,entspannte Patient-Arzt-Beziehung.

F. X. Mayr-Therapie heute

Der Darm wird in seiner Bedeutung für die Gesamtheit des Organismus als immer wichtiger eingeschätzt. Die neuen Erkenntnisse decken sich mit den praktischen Erfahrungen. Die Folgerungen werden laufend in der Methodik der Therapie berücksichtigt. Bei den Ärzte-Ausbildungskursen sehen wir wachsendes Interesse aus allen Fachbereichen.

International gesehen steht F. X. Mayr für eine effektive ganzheitliche Therapiemethode mit großem Präventionspotenzial, ganz im salutogenetischen Sinne.

Mikrobiom

Das rasch fortschreitende Verständnis des Mikrobioms bringt viele neue Erkenntnisse. Als ganz wesentlich stellt sich das Milieu des Wirts heraus, in dem die Darmbakterien leben. Die alleinige Zufuhr einzelner Probiotika hilft nur wenig und nur solange die Zufuhr andauert, wenn nicht eine grundlegende Sanierung eines gestörten Milieus stattfindet. Der Darm ist doch mehr als nur seine Bakterien.

Silent Inflammation

Die Überforderung des Verdauungsapparats durch Fehlverdauungsprozesse, zu viel, unverträgliche und entzündungsfördernde Nahrung, Stress, Medikamente u. a. führen zu einer Schädigung der Mukosabarriere im Darm. Dadurch kommt es zu immunologischen Entzündungsreaktionen im Darm und durch Kreuzreaktionen zu Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Ernährung ohne ausreichend lange Fastenpausen und Stress fördern die Entzündungsbereitschaft noch.

Fastenstudien

Es gibt eine sehr große Anzahl von Studien, die den therapeutischen Nutzen des Fastens bezüglich einer Verbesserung von u. a. neurodegenerativen und degenerativen Krankheiten ebenso wie für das metabolische Syndrom belegen. Für die heilsame Wirkung von Fastenkuren auf den Zellstoffwechsel gibt es reichlich wissenschaftliche Evidenz. Für die Mayr-Kur liegt viel Erfahrungswissen über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren vor.

Autophagie, Matrixreinigung

Yoshinori Ohsumi (Nobelpreis Medizin 2016) hat den Prozess der Autophagie beschrieben: Bei diesem intrazellulären Vorgang wird zelleigenes zytosolisches Material wie fehlgefaltete Proteine oder beschädigte Zellorganellen abgebaut und recycelt.

Mariño et al. [1] konnten nachweisen, dass Fasten die Autophagie fördert.

Die Reinigungsvorgänge in den Zwischenzellräumen der extrazellulären Matrix haben Pischinger 1950 [4] und Heine 2006 [5] bereits dargestellt. So entledigt sich der Körper von angesammeltem „biologischen Müll“ während Fastenphasen und in den Ruhestunden, idealerweise in der Nacht, wenn er nicht durch andere Aufgaben gestört wird, und entgiftet sich auf diese Weise selbst.

Toxische Metabolite

Durch die längere Verweildauer von Proteinen (durch Darmträgheit oder Resorptionsstörungen) kommt es zu Fäulnisprozessen im Darm. In der Folge steigt der Ammoniakspiegel im Darm (und im Blut) sowie der Spiegel der toxischen sekundären Gallensäuren, die ebenfalls bei Fäulnisdyspepsie gebildet werden. Studien über das Metabolom weisen die Neurotoxizität und den Einfluss auf die neuronale Leistungsfähigkeit nach. Das kann man als enterogene Neuropathie bezeichnen. Die epigenetischen Steuerungen der Genreaktionen werden maßgeblich beeinflusst durch das gastrointestinale Mikrobiom und die bakteriellen Metabolite, ebenso wie das Immunsystem.

Stimulierung zelleigener Reparaturprozesse durch Kalorienreduktion

Studien von Matt et al. [2] konnten einen positiven Einfluss einer F. X. Mayr-Therapie auf die DNA-Reparaturkapazität im Menschen zeigen, ebenso einen stimulierenden Einfluss auf die mitochondriale Funktion.
Die Integrität der mitochondrialen DNA und Funktionalität der Mitochondrien spielen eine bedeutende Rolle bei Alterungsprozessen und neurodegenerativen Erkrankungen.

Effekte der modernen Mayr-Medizin

In einer prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie [3] konnten die Effekte einer 3-wöchigen Mayr-Kur gezeigt werden. Es kam zu einer effektiven Reduktion der Hauptrisikofaktoren für das metabolische Syndrom und die androide Adipositas. Rotes Blutbild, Elektrolyte und Harnsäure blieben dabei unverändert.

Experimentelle Studie an Darminhaltsstoffen bei Ernährung nach F. X. Mayr

Durch die geringe Speisemenge und die sorgfältig gekauten Nahrungsmittel ohne Faserstoffe und rohe Bestandteile wurde der Intestinaltrakt der Teilnehmer der F. X. Mayr-Kur mit signifikant weniger Antigenen, infektiösen Mikroorganismen und schädlichen Makromolekülen belastet. Besonders die verminderten Neopterinwerte im Stuhl fanden Beachtung. Die Ergebnisse wurden in [4] publiziert.

Um eine Verminderung der kurzkettigen Fettsäuren im Kolon zu vermeiden, kommen jetzt vermehrt verträgliche Faserstoffe in der Aufbauphase der Mayr-Kur zum Einsatz.

Mayr-Therapie und Achtsamkeit im Alltag

Dr. Gesine Petereit hat im Rahmen einer Masterarbeit untersucht,ob die Kombination der F. X. Mayr-Therapie mit den Prinzipien der Achtsamkeit zu erhöhter Lebenszufriedenheit, Lebensqualität und Achtsamkeit im Alltag führen[5]. Petereit berichtet deutliche Hinweise dafür, dass die Kombination zu einer deutlichen Verbesserung der Lebenszufriedenheit und des achtsamen Umgangs im Alltag führen kann, die auch 3 Monate nach der Intervention noch unverändert feststellbar war.

Möglichkeiten und Grenzen der Mayr-Therapie

Therapie nach F. X. Mayr ist alles, was die 4 Therapieprinzipien: Schonung, Säuberung, Schulung, Substitution erfüllt. Damit stellt sie eine wunderbare Basismaßnahme für viele gesundheitliche Störungen dar und lässt sich in ihrer Individualität sehr gut mit anderen Therapiekonzepten kombinieren bzw. kann diese sinnvoll ergänzen.

Prinzipiell geht es bei der Mayr-Therapie um die Entscheidung, ob die therapeutischen Maßnahmen langsam in den Alltag eingebaut werden können oder besser kompakt in Form einer Kur. Das richtet sich immer nach der Situation des Patienten. Optimal wird in der Regel eine Kombination aller Möglichkeiten sein, die langfristig den besten Therapieerfolg erbringt.

Für die Kur spricht die klare Vermittlung einer Zäsur zur bisherigen Lebensführung und symbolisiert damit den Beginn einer neuen Ära. Diese freiwillige Entscheidung erleichtert notwendige Veränderungen.

Stationäre Kur

Der unbestrittene Königsweg mit dem bestmöglichen Erfolg innerhalb relativ kurzer Zeit ist sicher die stationäre Kur in einer darauf spezialisierten Einrichtung. In dieser Form steht die gesamte Energie für die erforderlichen Regenerationsprozesse zur Verfügung. Die Auszeit mit der Distanz zum Alltag ermöglicht eine neue Sichtweise und Loslösung von alten, belastenden Gewohnheiten.

In einem F. X. Mayr-Kurhaus muss sich der Patient nicht selbst um die wichtigen Ernährungsdetails kümmern und kann so andere, besser verträgliche Möglichkeiten kennenlernen und sie danach leichter im Alltag weiterführen. Sinnvolle Therapien können konzentriert und ohne störende Einflüsse zum Einsatz kommen und die Heilungsprozesse unterstützen.

Ambulante Kur

Aus Zeit- und Kostengründen wird häufig eine ambulante Kurdurchführung gewählt. Für eine fachgerechte Durchführung sollte auf jeden Fall die Unterstützung eines F. X. Mayr-Arztes in Anspruch genommen werden. Ideal ist diese Form auch zur Fortsetzung einer stationären Kur und zur langfristigen schonenden Überleitung in den Alltag.

Zur Hilfestellung und besseren Orientierung für Patienten gibt es ein Verzeichnis der von der Internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte mit einem Gütesiegel qualifizierten Ärzte, Hotels, Kurhäuser und Kliniken. Deren Liste ist auf der Homepage der Internationalen Gesellschaft der F. X. Mayr-Ärzte abrufbar.

Diät in der F. X. Mayr-Kur

Gerade hier geht es um eine einfühlsame und höchst individuelle Diäteinstellung, die das Prinzip der Schonung erfüllt und erst nach Erreichen des Kurziels in einen schrittweisen Aufbau in Richtung möglichst hochwertiger Ernährung übergeht. Es ist wie ein gut abgestimmtes Aufbautraining zu sehen und sorgfältig zu dosieren. Persönliche Nahrungsmittelintoleranzen müssen natürlich berücksichtigt werden.

Als Richtlinie gelten die 6 Diätstufen, die individuell ausgewählt werden. Nicht für jeden ist die Stufe 1 gut, es kann durchaus auch der Beginn mit Stufe 5 optimal sein. Wichtig ist die freiwillige Reduktion – Fasten ist nicht Hungern! Und um ein häufiges Missverständnis klar anzusprechen:

Es geht um die Gesundung des Verdauungstraktes, nicht um schnelle Gewichtsreduktion. Im Zuge der Kur wird es dennoch in Richtung Gewichtsnormalisierung gehen, sowohl bei Zuviel als auch bei Zuwenig.

Die 6 Diätstufen umfassen:

  • Fasten mit Kräutertee und/oder klarer Gemüsebrühe
  • Kautrainer mit Eiweißzulage
  • Kautrainer mit Eiweißzulage und Öl-/Fettzulage
  • Kautrainer mit Eiweißzulage und Öl-/Fettzulage und Gemüsecremesuppe
  • Gemüsecremesuppe und Milde Ableitungsdiät als Trennkost
  • Gemüsecremesuppe und Milde Ableitungsdiät (nicht mehr als Trennkost)

Der Kautrainer wird zumeist ein Brötchen sein, oft hefe- und glutenfrei, um in dieser Schonperiode den Darm und die Schleimhaut optimal zu entlasten und das sich trotzdem gut kauen und einspeicheln lässt. Diese Diätstufen können gut angepasst werden, ob für Vegetarier oder Veganer, ob Low-Carb- oder ketogene Ernährung, unter Berücksichtigung von Aspekten aus TEM, Ayurveda oder TCM. Natürlich an den neuesten ernährungsmedizinischen Erkenntnissen (nicht Modeerscheinungen) orientiert. Aber immer unter Einhaltung der Grundprinzipien.

Worum geht es dabei?

Es geht um das Wiedererlernen von guten Essgewohnheiten. Essen in Ruhe, neugieriges saugendes Kauen, mit allen Sinnen schmecken und genießen. Das ermöglicht eine optimale Vorbereitung des Speisebreis sowie des Verdauungstrakts und fördert die Ausbildung eines gesunden Instinkts. Damit ist auch der Übergang zur Normalkost leichter und erfolgreicher im Alltag nachhaltig zu implementieren.

Das Ziel ist eine möglichst hochwertige und verträgliche Kost im Rahmen der höchst individuellen Leistungsbreite des Verdauungsapparats unter Vermeidung der Überforderung. Genuss ohne Reue sozusagen.

Die individuelle Anpassungsmöglichkeit der Therapie ist auch der Grund, dass es kaum Kontraindikationen gibt, sondern diese eher durch den Erfahrungsstand des Therapeuten und die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten bestimmt werden. Eine gute Zusammenfassung der Methode sowie der Indikationen und Kontraindikationen findet sich in [8].

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Die Basis der Mayr-Medizin ist die subtile, schnelle 5-Sinne-Diagnostik, die durch andere moderne Verfahren (Labor,Bildgebung, …) optimal ergänzt, aber nicht ersetzt werden kann. Die Prinzipien der Therapie: Schonung, Säuberung, Schulung, Substitution können flexibel an die Notwendigkeiten und Erkenntnisse der Zeit angepasst werden. Zur ständigen Qualitätskontrolle ist die manuelle Bauchbehandlung sehr gut geeignet.

Literatur

Die Literaturliste finden Sie hier.

Der Artikel ist erschienen in der Erfahrungsheilkunde 2/2020.

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Dr. med. Sepp Fegerl ist Arzt für Allgemeinmedizin, Ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Ganzheitsmedizin Vollererhof (Österreich) und in der Akademischen Lehrpraxis der Paracelsus Medizinischen
Privatuniversität Salzburg tätig. Vizepräsident der Internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit chronischen Darmproblemen.

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